Im Oktober 2021 haben die Kirchenvorstände der evangelisch-lutherischen Friedenskirche Landau Monika Rudolf, Ursula Paul, Ulrike Henschel, Günther Nissler und Lothar Renner zusammen mit Pfarrerin Maria Simon und Pfarrer Ruslan Simon die Chance genutzt, ihren dringlichen Wunsch nach einem barrierefreien Zugang zum Kirchengebäude Ausdruck zu verleihen. Bei einem Vor-Ort-Termin erläuterten sie der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bayern SPD wie das Betreten der Kirche ohne Erschwernisse möglich gemacht werden könnte. Begleitet wurde die Landtagsabgeordnete und Synodale von den Vertretern der SPD Landau, Dr. Jürgen Schniedermeier, Martin Rapke und Daniel Lang.
Bauliche Hindernisse und bürokratische Hindernisse
Der Bau eines Plattformliftes am Fuße der Treppe am Haupteingang soll dafür sorgen, dass älteren Personen, Familien mit kleinen Kindern oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität zukünftig der Zugang zur Kirche erleichtert oder gar erst ermöglich wird. Um überhaupt erst zum Kirchengebäude zu gelangen muss man vom Pfarrgarten aus eine lange Steigung entlang laufen. Oben angekommen wartet schon das nächste Hindernis, denn beim Betreten des Gotteshauses über die Sakristei auf der Rückseite müssen schmale Türen mit Treppenstufen überwunden werden. Umstände, die für Personen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen oder mit einem Kinderwagen unterwegs sind, ohne fremde Hilfe kaum zu bewältigen sind.
Ein weiteres bislang unüberwindbares Hindernis ist darüber hinaus die Finanzierung des geplanten Liftes. Die Kosten für den Bau umfassen rund 25.000 Euro. Von den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen, bei denen Lothar Renner bislang wegen einer finanziellen Unterstützung angefragt hatte, wurde er abgewiesen, denn Zuschüsse gebe es entweder für kulturelle Vorhaben oder für Maßnahmen von Vereinen. Baumaßnahmen von Kirchen werden beispielsweise vom Freistaat nicht gefördert, und das obwohl vor einigen Jahren der ehemalige Ministerpräsident Horst Seehofer verkündet hatte, Bayern bis 2023 barrierefrei zu machen. „Aber hier werden die Ausnahmen deutlich, und davon gibt es viele Beispiele“, so Ruth Müller, MdL.
Dennoch halten die Beteiligten an ihrem Bestreben fest, denn die Teilhabe am kirchlichen Gemeindeleben soll für jeden - unabhängig von seiner Mobilität - möglich sein, da sind sich die Kirchenvorstände und das Pfarrerehepaar einig. „Die baulichen Gegebenheiten sind vielerorts überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Leider betrifft das auch die alten Gebäude vieler Kirchen. Oftmals sind die baulichen Missstände überhaupt nicht bekannt, Stadt und Landkreis sind mit Zuschüssen außen vor. Da hilft nur Aufmerksamkeit zu erregen und auf Mängel hinzuweisen. Was gilt ist auch, dadurch Verantwortung zu wecken bei den Verantwortlichen der Kommune“, so Müller, die sich schon seit vielen Jahren für mehr Barrierefreiheit einsetzt.
Um einen Beitrag zur Überwindung der finanzielle Hürde zu leisten überreicht die SPD-Abgeordnete am Ende ihres Besuchs noch einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro, damit das Projekt „Lift-Bau“ ein stückweit voran getrieben werden kann.
Auf dem Foto freuen sich über die Spende: Maria Simon (vorne links), MdL Ruth Müller, Monika Rudolf (2. Reihe), Pfarrer Rusland Simon, Günther Nissler, Ursula Paul (3. Reihe, Lothar Renner, Dr. Jürgen Schniedermeier, (letzte Reihe) Ulrike Henschel, Daniel lang und Martin Rapke
Fotograf: Alois Haas